Umweltgifte |
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Umweltgifte sind absolut nichts Neues. Im Altertum findet man zuhauf Nachweise aus archäologischen Grabungen für sehr ernst zu nehmende Umweltbelastungen mit Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Man denkt hier vielleicht zuvorderst an die im alten Rom und bis in die Neuzeit verwendeten Bleirohre, aber auch an giftige Zusätze in Kosmetikprodukten oder giftige Materialien im Kochgeschirr und allgemein in der Küche. In Gegenden, in denen industriell Erze verhüttet und Metall bearbeitet wurden, waren die Umweltbelastungen in der Luft, im Boden und Wasser, selbst an sämtlichen Gegenständen des täglichen Gebrauchs zu finden. Beschreibungen der Krebsrisikofaktoren dieser historischen, aber bis heute nachwirkenden Faktoren beziehen sich auf die Folgen der Industrialisierung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Was damals profitsteigernd in der Erde 'verbuddelt' wurde, tritt heute oft in Skandalen erst wieder auf. In den 70er und 80ern Jahren erlebte die öffentliche Wahrnehmung einen Höhepunkt indem die Umweltbelastung durch die Industrie in den Blickpunkt rückte mit ihren Folgen für den Menschen und die Natur in den Industrieländern . Die 'grüne Bewegung' wurde bis zu ihrer Anerkennung in Wahlen durchaus ebenso hart bekämpft wie linke Bewegungen. Auslöser für ein neues Umweltbewusstsein waren in Deutschland zum Beispiel das Waldsterben, die Belastung von Gewässern mit ihren Folgen für das Trinkwasser und die Luftverschmutzung durch Industrie und den zunehmenden Autoverkehr. In der Folge wurde der Eintrag von Gift- und Schadstoffen in die Umwelt durch entsprechende Vorkehrungen in West- und Mitteleuropa in vielen Bereichen zurückgefahren, oft jedoch durch Austreiben des Teufels mit dem Beelzebub (Beispiele hierfür sind Lack- u. Farblösemittel und industrielle Reinigungsmittel). Hier ist ein neues Bewusstsein entstanden, das jedoch auch heute noch oft materiellen Zwängen unterliegt. Neu hinzukommende Gefahren sind Umweltgifte, die durch die Lernkurve in den Schwellenländern entstehen, aus denen heute fast sämtliche Gegenstände des Alltags importiert werden. Wasserkocher, die bis zu ihrem Lebensende das zur Reinigung verwendete industrielle Reinigungsmittel (in diesem Fall nicht Weichmacher) ausdünsten, Materialien, die nie mit Lebensmittelprodukten in Berührung kommen dürften (etwa eine Schnellstopmutter in einem Teeei), Pfannenbeschichtungen und Fleckenschutzchemikalien, die als Ewigkeitschemikalien schon heute größte Probleme bereiten.
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